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Die Muna – Potenzial für ein Naturschutzgebiet

Seit 16. März 2021 liegt das Vorgutachten über Flora und Fauna im ehemaligen MUNA-Areal vor und nun ist klar: Was bisher von mancher Seite immer wieder als ökologisch minderwertiges Gebiet betitelt wurde, entpuppt sich im Zwischenbericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung als Areal mit einer Vielzahl von wertgebenden Arten (z.B. Rote-Liste-Arten).

“Die MUNA – ein Paradies für viele Tierarten”

Nicht nur Pflanzen, auch eine große Zahl von Tieren, die aufgrund ihrer Seltenheit auf geschützten Listen stehen, wurde kartiert.

Hier ein Auszug aus der Untersuchung der Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, welche sich das Muna-Areal angesehen hat:

Schwergewicht Nr. 1: Seltene Fledermausarten

Urheber: Manuel Werner, Germany

Die Muna ist Heimat für 14 Arten von Fledermäusen, darunter die Bartfledermaus und die Zwergfledermaus, die Quartiere in den alten Gebäuden der MUNA finden und

landesweite Bedeutung

haben.

Auch die Frage, in wie weit die Eingriffe durch Center Parcs hinsichtlich des Vorkommens mancher dieser Fledermausarten kompensiert werden könnten, ist bisher unbeantwortet.

Schwergewicht Nr. 2: Der Kammmolch – vom Aussterben bedroht!

Gesetzlicher Schutzstatus:
FFH-Richtlinie: Anhänge II und IV (es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen/streng zu schützende Art)
Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV): streng geschützt

Kammmolch im Wasser. Foto von Rainer Theuer, Public domain

Weitere Amphibien lt. der Arbeitgruppe für Tierökologie + Planung: Erdkröten, Laubfrösche, Teichfrösche, Seefrösche, Grasfrösche, Bergmolche, Teichmolche

Brutvögel, eine Vielzahl von teils gefährdeten Vogelarten

Es wurden 80 verschiedene Arten von Vögeln nachgewiesen. Darunter befinden sich 52 Brutvogelarten mit 913 Brutvogelrevieren.

Es fanden sich auch gefährdete und sogar stark gefährdete Arten im Muna-Gebiet:

Waldlaubsänger (stark gefährdet)

Steve Garvie from Dunfermline, Fife, Scotland, CC BY-SA 2.0

Eisvogel (gefährdet)

Joefrei, CC BY-SA 3.0

Kuckuck (steht auf der Vorwarnliste)

Foto: Günter Hahn

Der Kuckuck hat im Brombachseegebiet ein gutes Vorkommen und hat auch Reviere in der MUNA.

Grauspecht (gefährdet)

Francesco Veronesi from Italy, CC BY-SA 2.0

Viele weitere gefährdete Brutvögel, die bereits auf den roten Listen standen oder auf Vorwarnlisten stehen:

  • Dorngrasmücke
  • Habicht
  • Kleinspecht
  • Pirol
  • Uhu

Seltene Reptilien

Auch gefährdeten Reptilien gefällt das Muna-Areal. Es finden sich große Populationen der Zauneidechse (streng zu schützende Art). Auch die Ringelnatter und die Blindschleiche leben in diesem Wald.

Zauneidechse (FFH-Art, europarechtlich geschützt)

Böhringer Friedrich, CC BY-SA 3.0

Ringelnatter

Andreas Eichler, CC BY-SA 4.0

Blindschleiche

Jonas Bergsten, Public Domain

Weitere Amphibien

8 verschiedene Arten von Amphibien wurden auf dem Muna-Gelände entdeckt. Darunter sind schützenswerte Arten wie der Kammmolch.

Teichmolch

Christian Fischer, CC BY-SA 3.0

Heuschrecken

Auch bedrohte Heuschrecken sind auf dem Gelände zu finden. Neben der Gemeinen Plumpschrecke ist auch die Blaufüglige Ödlandschrecke gefährdet.

Blauflügelige Ödlandschrecke

Die Blauflüglige Ödlandschrecke ist im gesmten europäischen Raum geschützt und wird in der Roten Liste der Schweiz und Deutschlands als gefährdet eingestuft.

Muséum de Toulouse, CC BY-SA 4.0

Laufkäfer, Holzkäfer

  • 74 Arten Laufkäfer
  • 14 Arten davon in den roten Listen

Libellen, Tagfalter, Nachtfalter, etc.

  • 28 Arten von Libellen
  • 46 Arten von Tagfaltern und Widderchen, davon mehrere in den roten Listen oder auf Vorwarnlisten
  • 43 Arten von Holzkäfern, 6 Arten davon auf der roten Liste, viele wertgebende Arten
  • Nachtfalter (soll noch ausgewertet werden)
  • Rast- und Zugvögel (soll noch ausgewertet werden)